Die hilft zwar nicht gegen schlechten Fußball. Doch Rot-Weiss Essen kann zumindest wieder lachen. Das ist doch etwas.
Irgendwie wurschtelte, drückte, log Christian Knappmann diesen Ball aus wenigen Zentimetern über die Linie, wie es eben nur ein echter Strafraumstürmer kann. Egal wie, er das anstellte, er war drin! Schiedsrichter Andreas Steffens pfiff das Spiel sogleich wie auf Kommando ab. Mitten in den rot-weissen Jubelsturm hinein. Längst war das fairste aller Ergebnisse für ein fades Fußballspiel doch scheinbar beschlossene Sache. Schon längst hatten sich die meisten RWE-Spieler wohl innerlich schon auf einen erneuten Spießrutenlauf eingestellt. Aber Essens Sturmtank hatte scheinbar kein gesteigertes Interesse daran, erneut eine gefühlte Niederlage erklären zu müssen. Dass Velberts Trainer Hans-Günter Bruns völlig konsterniert einräumte, es sei „fast zum heulen“ konnte dabei keine Rolle spielen. Auch wenn die SSVg. jetzt vielleicht auf die Couch muss.
Die Situation der Essener ist verfahren genug, um sich über das Zustandekommen dieses Erfolgs geflissentlich auszuschweigen. Über die triste Darbietung beider Teams wäre ohnehin fast jedes Wort zu viel gesagt. RWE agierte zwar feldüberlegen, vor dem Tor aber planlos. Velbert beschränkte sich fast gänzlich aufs Konterspiel, versagte aber im Abschluss ebenfalls. „Es war dennoch nicht komplett unverdient“, befand Essens Trainer Waldemar Wrobel. Allerdings musste er selbst einräumen, dass eine eingehende Analyse dieses Spiels sich praktisch erübrige. „In unserer Situation ist es nicht einfach. Da ist jeder Sieg, auch wenn er so zustande gekommen ist, wichtig“, befand Wrobel. Schon am Dienstag muss der nächste Sieg her. Egal wie.